Beispiel: Reduzierung von Burnout in einem Großunternehmen

Problem:           

Ein Großunternehmen startete 2010 ein Programm zur Burnout-Prophylaxe wegen zunehmender Arbeitsausfälle durch Burnout. Darin sind u.a. enthalten:

  • Strengere Begrenzung der Überstunden-Guthabenkonten
  • Seminare für Stressvermeidung und Zeitmanagement nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für normale Mitarbeiter
  • Aufforderung, dienstliche Telefonate und E-Mails außerhalb der üblichen Arbeitszeiten und am Wochenende nur noch in dringenden Fällen zu tätigen
  • Erhöhung der Anzahl der Plätze in den betriebseigenen Kindertagesstätten
  • Angebot eines kostenlosen Gesundheitschecks durch die betriebsärztliche Abteilung
  • Bezuschussung von externen Kuren nach psychovegetativen Erschöpfungszuständen

Dennoch blieb die – seit 2009 gemessene – Burnout-Rate auch nach einem Jahr Burnout-Prophylaxe weiterhin ansteigend.

Lösung und Nutzen:      

Das ZfSD wurde beauftragt, die tieferen Ursachen der ansteigenden Burnout-Rate zu untersuchen. Der größte Teil der (gut gemeinten) Prophylaxe-Maßnahmen erwies sich dabei als kontraproduktiv. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Burnout-Rate bei den Führungskräften nach anderen Kriterien gemessen wurde, als bei den Mitarbeitern. Bei Anwendung der gleichen Kriterien wäre bei den Führungskräften eine höhere Rate festzustellen gewesen.

Das ZfSD führte anschließend Tiefeninterviews mit den Führungskräften durch. Anhand der Ergebnisse wurden – in Absprache mit den Führungskräften – die Anreizsysteme zugunsten intrinsischer Motivation geändert. Das Ergebnis war ein sofortiger Rückgang der Arbeitsausfälle (aller Arten!) bei den Führungskräften und gleichzeitig bei den Mitarbeitern.

Feedback Personalvorstand:

„Ich hätte nie geglaubt, dass wir das Betriebsklima so schnell verbessern können. Und mir selbst geht es jetzt auch viel besser!“